· Kameramann Rainer Friedrich Imagefilme, TV-Reportagen, Dokumentationen

Autor:Wolfgang Luck
Kamera:Rainer Friedrich, Julian Kolb
Ton:Rainer Friedrich
Schnitt:Karl-Heinz Satzger
Produktionsfirma:Luckfilm
Erstausstrahlung:24. März 2018

Auf der Spur des Gobibären

arte, 45 Minuten

„Auf der Spur des Gobibären“ begleitet mongolische Forscher auf eine Expedition an die mongolisch-chinesische Grenze. Mit Fotofallen wollen die Wissenschaftler nicht nur belegen, dass es dieses sagenumwobene Tier wirklich gibt, sie wollen auch auswerten, wie gefährdet diese Spezies ist, was ihren Lebensraum bedroht und welche Maßnahmen es braucht, um den Bären zu schützen.
In der Abgeschiedenheit der mongolischen Wüste Gobi lebt ein Tier, um das sich seit Jahrhunderten Sagen ranken: der Gobibär. Lange galt der „mazaalai“ den Mongolen als Fabelwesen, eine Art Wüsten-Yeti, über den in den Jurten der Nomaden zwar viel erzählt wird, den aber kaum einer je gesehen hat. Doch jetzt beweisen mongolische Wissenschaftler nicht nur, dass es den kleinen braunen Bären tatsächlich gibt, sie belegen auch, dass die Art akut bedroht ist.
Die Dokumentation begleitet die Forscher auf eine Expedition ins mongolisch-chinesische Grenzgebiet, dem Lebensraum des Gobibären. Ihre Fotofallen lassen vermuten, dass mindestens 23 Gobibären noch in der Wüste leben. Die Tiere haben sich dem Leben in der Wüste Gobi zwar perfekt angepasst, sie schaffen es, sich von Rhabarberwurzeln und Heuschrecken zu ernähren. Aber nicht nur der Klimawandel bedroht ihr Überleben. Viele Wasserstellen sind in den vergangenen Jahren ausgetrocknet, die Bären müssen auf Nahrungs- und Wassersuche immer größere Strecken zurücklegen. Die mongolischen Bärenforscher planen mit Unterstützung aus Deutschland ein Schutzprogramm, das nur gelingen kann, wenn auch die Wüstennomaden mitziehen. Denn auch deren riesige Kaschmirziegenherden rücken auf der Suche nach den letzten Weideplätzen und Wasserstellen dem streng geschützten Gobi-Nationalpark und damit dem Lebensraum des Bären gefährlich nahe.
Der Gobibär gilt den Wissenschaftlern als sogenannte Schirmart – wenn es gelingt, seinen Lebensraum zu schützen, dann könnten davon auch andere bedrohte Tierarten wie Wildesel oder Wildkamele profitieren.