koelnkamera

Hellas für immer

Betrifft, SWR, 45 Minuten

Zum Ruhestand nach Griechenland

Karin und Walter sind Mitte 70 und leben – noch – in einem kleinen Ort auf der Ostalb. Aber ihr langjähriger Vermieter ist gestorben, die Erben verkaufen demnächst das Haus und es droht eine Kündigung wegen Eigenbedarfs. Das hat die beiden veranlasst, darüber nachzudenken, wie und wo sie ihren Lebensabend verbringen wollen. „Unsere Griechenland-Urlaube gehören zur schönsten Zeit unseres Lebens. Uns hat die Schönheit des Landes und die Freundlichkeit der Menschen dort immer begeistert“, erzählt Karin. Die beiden haben nur eine kleine Rente, deshalb suchen sie nun in Griechenland etwas Günstiges zur Miete. Ein halbes Dutzend Häuser haben sie im Internet gefunden, die wollen sie nun vor Ort besichtigen. Ob sie fündig werden?

Iris aus Karlsruhe ist schon einen Schritt weiter. Sie hat sich von ihrem gesamten Ersparten ein kleines Haus in Nordgriechenland gekauft und bereitet sich jetzt auf den Umzug vor. Viel Trennungsschmerz empfindet sie nicht: „Deutschland ist mir menschlich und politisch zu kalt geworden“, erzählt sie. Die Auswanderung ist für sie ein besonders mutiger Schritt: Iris hat gerade eine Krebsoperation hinter sich und sie muss regelmäßig zur Nachsorge. Doch dem griechischen Gesundheitssystem eilt ein zweifelhafter Ruf voraus. Iris sieht das so: „Wenn es mir in Griechenland gelingt, Körper, Seele und Geist in Einklang zu bringen, ist das besser als jede Chemotherapie“. Doch fühlt sich das Leben unter der griechischen Sonne wirklich dauerhaft an wie Urlaub?

Wir haben Iris, Karin und Walter bei ihren ersten Schritten in ein neues Leben begleitet. Ein Film über den Mut zum Aufbruch im fortgeschrittenen Alter; über griechische Gastfreundschaft, deutsch-griechische Verstimmungen, vorsichtige Annäherungen und Heimwehmomente. Auch über die Frage: Ist es wirklich eine gute Idee, im Ruhestand nach Griechenland auszuwandern?