Autor: | Wolfgang Luck |
Kamera: | Rainer Friedrich |
Ton: | Sven Phil Lentzen, Markus Hohn, Alexander Joksimovic, Thorsten Czart |
Schnitt: | Karl-Heinz Satzger |
Produktionsfirma: | Luckfilm |
Erstausstrahlung: | 23. Januar 2013 |
Wer krank wird, hat ein Recht auf eine Heilbehandlung. Umso größer ist der Ärger, wenn die Kasse sich weigert, für medizinische Hilfe oder die soziale Absicherung zu zahlen. Unser Autor zeigt mehrere Fälle, in denen Patienten von ihrer Krankenkasse alleingelassen wurden. Über ein Jahr lang begleitete der Autor die 56jährige Brigitte. Nach einem Schlaganfall blieb sie halbseitig gelähmt. Über einen kurzen Zeitraum zahlte die Kasse die erforderlichen Reha-Maßnahmen, dann aber der Schock: Nach dem Besuch einer Mitarbeiterin des Medizinischen Dienstes hieß es, die Kosten für weitere Behandlung werde nicht länger übernommen. Ihre Krankenkasse hält sie plötzlich für „austherapiert“, für einen Pflegefall, bei dem sich teure Reha-Behandlungen nicht mehr lohnen. Ihre Ärzte allerdings sehen durchaus Chancen, dass sich Brigittes Zustand weiter verbessern lässt und halten eine längerfristige Reha für dringend geboten. Der Film zeigt, wie Brigitte mit Hilfe Ihres Mannes um ihr Recht als Patientin kämpft, die Krankenkasse verklagt – und am Ende gewinnt.
Ein weiterer Fall: ein Kraftfahrer aus dem Fränkischen. Nach vielen Berufsjahren am Steuer hat er chronische Bandscheiben-Probleme, war zuletzt über einen längeren Zeitraum krankgeschrieben und bezog Krankengeld von der Kasse. Als er eine Anschluss-Krankschreibung einreichte, strich ihm die Kasse völlig unvorbereitet die Zahlungen und kündigte ihm sogar den Versicherten-Status – das alles wegen eines angeblichen Formfehlers. Der Patient musste vor Gericht ziehen, um seine Ansprüche durchzusetzen – mit ungewissem Ausgang.
Bei seinen Recherchen stößt der Autor des Films auf Belege dafür, dass der Spitzenverband der Krankenkassen seinen Mitgliedern gezielt erklärt, wie man Patienten mit juristischen Spitzfindigkeiten in eine ominöse „Krankschreibungslücke“ lockt. Ein Vorgehen, das nicht nur Ärzte und Patentenvertreter empört. Nur eines ist dem „betrifft“-Autor nicht gelungen: die Vertreter der Krankenkassen vor die Kamera zu bringen. Die Verantwortlichen verweigerten monatelang aus Termingründen jedes Interview.